Mittwoch, 5. Juni 2013

Honigernte


Eigentlich hat es nicht richtig gelohnt, aber gestern habe ich dann doch ein wenig Honig geschleudert. Bevor möglicherweise die Waldtracht einsetzt - bei uns ist dies ab Ende Mai durch die Fichtenquirllaus möglich – wollte ich wenigstens ein paar Gläser Frühjahrshonig ernten. Es sind zwar nur 2 kleine Eimer geworden und der Wassergehalt liegt mit 18% an der oberen Grenze, aber der Honig schmeckt hervorragend! Nach dem Abschäumen und Rühren fülle ich den Honig gleich in Gläser ab. Der Honig muss dann nicht nochmals erwärmt werden, er soll so unbehandelt wie möglich auf dem Frühstückstisch kommen. Da der Rapsanteil bei mir meist nicht allzu hoch ist, erhalte ich durch das Rühren eine streichfähige Konsistenz. Ich habe auch schon gute Erfahrungen mit dem Lagern des ungerührten Honigs in der Tiefkühltruhe gemacht. Flüssiger Frühjahrshonig zu Weihnachten, der nach ein paar Tragen feincremig auskristallisiert, ist schon etwas Besonderes!

Durch meine Betriebsweise mit nur einer Brutzarge lagern die Bienen den Honig nahezu vollständig im Honigraum ein. Daher kann auch in Jahren wie diesem bei geringen Erträgen noch ein wenig Honig geschleudert werden. Durch die Entnahme fast aller Honigvorräte verlieren die Bienenvölker auch die Lust am Schwärmen. Es ist nur Vorsicht geboten, falls anschließend eine trachtarme oder regenreiche Zeit ansteht: Bienen können auch im Sommer verhungern!

Mein Schwarm vom vergangenen Wochenende hat sich in seiner neuen Behausung gut eingelebt. Da er nicht besonders groß war und sich kleine Schwärme mit Naturbau oft sehr schwer tun, hatte ich ihm ein paar Rähmchen mit Mittelwänden als Starthilfe gegeben. Außerdem hatte ich eine Wabe mit offener Brut dazugestellt um sicher zu gehen, dass die Bienen auch in der neuen Behausung bleiben. Die Wabe hat gleichzeitig die Funktion einer Varroa-Fangwabe. Ich werde sie entnehmen, sobald die Brut verdeckelt ist.