Dienstag, 1. Oktober 2013

Herbst


Kastanien und Walnüsse werden reif, der Herbst ist gekommen und hat uns zwar viel Sonne aber auch schon recht kühle Nächte mitgebracht. Die Bienen kehren von ihren Sammelflügen entweder weiß bepudert vom Springkraut oder beladen mit leuchtend gelbem Pollen von Efeu oder Astern zurück. Es ist schön, in der noch warmen Nachmittagssonne den heimkehrenden Sammlerinnen sowie den Wächterbienen zuzuschauen, die die letzten Wespen von den Fluglöchern verscheuchen. Doch es kommt auch ein wenig Wehmut dabei auf, denn die „Bienenzeit“ ist für dieses Jahr nahezu vorbei. In Gedanken blicke ich dann manchmal zurück auf die vergangenen Monate und bin dankbar für die vielen schönen Erlebnisse, die ich rund um die Bienen erfahren durfte.

Am letzten Wochenende haben die Völker eine letzte Portion Flüssigfutter bekommen, die Nachbehandlung mit Ameisensäure bei einzelnen Völkern ist abgeschlossen. Jetzt heißt es zu hoffen, dass die Bienen gesund und gut vorbereitet sind, um gut durch den Winter zu kommen. Die Völker sollten nun nicht mehr gestört werden. Ab und an werde ich in den nächsten Wochen die Bodeneinlagen kontrollieren, nur bei deutlichem Milbenfall behandele ich die Bienen im Dezember nochmals mit Oxalsäure.

Ein ungewöhnliches Bienenjahr geht zu Ende. Das Wetter hat es Bienen und Imkern nicht leicht gemacht. Die lange Kälte im Frühjahr, eine große Schwarmlust und außergewöhnlich viel Zementhonig haben auch erfahrene Imker vor einige Herausforderungen gestellt. Mit diesem Beitrag möchte ich mein Bienentagebuch 2013 abschließen. Ich hoffe, es hat Ihr Interesse geweckt, Sie hatten Freude beim Lesen und haben vielleicht auch eine Idee für die eigene Bienenhaltung gefunden.

Mittwoch, 4. September 2013

Septemberbeginn


Die Länge der Tage hat schon deutlich abgenommen, Zwetschen und Birnen werden reif, untrügliche Zeichen, dass der Herbst Einzug hält, wenngleich das Wetter in den kommenden Tagen noch hochsommerliche werden soll.

Auch an den Bienenvölkern ist eine deutliche Veränderung zu beobachten: Die aktiven, in diesem Jahr sehr zur Räuberei neigenden Sommerbienen sind bereits zu einem guten Teil durch die ruhigen Winterbienen ersetzt worden. Sofern diese Bienen nicht gestört werden, bewegen sie sich nur sehr langsam, fast wie in Zeitlupe auf den Waben. Es scheint, als wollten sie Kraft und Energie für den Winter sparen.

Der September ist der Monat, in dem die Bienenvölker ihren Wintersitz vorbereiten. Von den Randwaben wird noch unverdeckelter Honig in den zentralen Wabenbereich umgetragen, wo aufgrund der zurückgehenden Bruttätigkeit zunehmend freie Zellen zur Verfügung stehen. Alle Ritzen und Spalten werden von den Bienen mit Propolis zugekittet, um die Isolierung der Bienenwohnung für den Winter zu verbessern. Für den Imker beginnt die Zeit, in der er Störungen der Völker - insbesondere ein Umsortieren von Waben - soweit möglich vermeiden sollte.

In den vergangenen Tagen habe ich die mit Ameisensäure behandelten Völker nochmals nach offener Brut durchgesehen, um sicherzustellen, dass die Königin durch die Behandlung keinen Schaden genommen hat. Regelmäßig kontrolliere ich die Bodeneinlagen auf Milbenfall, er ist derzeit in allen Völkern sehr gering. Falls es nochmals zu einer Re-invasion durch ausgeräuberte Völker kommt, muss eventuell die Ameisensäurebehandlung wiederholt werden.

Das Füttern der Völker schließe ich normalerweise bis Mitte September ab. Da es mir in diesem Jahr nicht gelungen ist, allen Waldhonig (und insbesondere den Zementhonig) aus den Völkern zu entnehmen, und erfahrungsgemäß die Bienen auf diesem Honig schlecht überwintern, werde ich Anfang Oktober nochmals 3-4 kg invertiertes Flüssigfutter nachfüttern. Invertierter Zucker kann von den Bienen leicht verarbeitet werden (geringe zusätzliche Belastung der Winterbienen) und wird zu diesem späten Zeitpunkt direkt im Wintersitz einlagert. Die Bienen werden dann hoffentlich erst im Frühjahr auf die Honigvorräte stoßen.

Mittwoch, 14. August 2013

Ende der Drohnen



Der Hochsommer geht seinem Ende entgegen, Gerste und Weizen sind vielerorts geerntet, Brombeeren und Ebereschen werden reif. Die Bienenvölker haben sich in den letzten Wochen von ihren Männern getrennt. Unnachgiebig wurden die Drohnen aus den Stöcken gedrängt und gezerrt. Nur einzelne dürfen noch bis zum Herbst in den Völkern verbleiben.



Die Größe der Bienenvölker ist weiter zurückgegangen, für die Bienen beginnt die Vorbereitung auf den Winter. Ende der Woche werde ich die Ameisensäurebehandlung gegen die Varroamilben vorläufig abschließen.Trotz relativ hoher Verdunstungsraten sind in diesem Jahr nur sehr wenige tote Milben abgefallen. In ca. 2 Wochen werde ich mit der „Puderzuckermethode“ (beschrieben bei den verschiedenen Bieneninstituten) überprüfen, wie hoch der Restmilbenbefall ist. Im Zweifel muss die Behandlung dann nochmals wiederholt werden. Auch die Völker, bei denen ich Anfang Juli die Brut entnommen habe, werde ich Anfang September nochmals untersuchen.

Da wegen der Trockenheit in diesem Jahr keine nennenswerte Springkrauttracht zu erwarten ist und ich die Königinnen nochmals zur erhöhten Eiablage anregen möchte, werde ich am Wochenende mit der Fütterung der Völker beginnen. Ich hoffe, die Bienen haben in den vergangenen 2 Wochen noch ein wenig von dem im Brutraum eingelagerten Melezitosehonig aufgefressen. Je weniger sie davon in den Winter mitnehmen umso besser. In kleinen Mengen gebe ich den Bienen bis Mitte September   12 - 15 kg fertiges Flüssigfutter. Bei meiner einräumigen Überwinterung reicht dies völlig aus. Hoffentlich ungeschädigt von Milben beginnen die Völker mit der Aufzucht der Winterbienen. Diese langlebigen Bienen müssen die Völker durch den Winter bringen, hoffentlich wird es ihnen gelingen!