Sonntag, 5. Mai 2013

Trachttag




Was für einen wunderbaren Maitag hatten wir heute - so wie ihn sich Bienen und Imker wünschen! Sonne, Wärme und Blüten in Hülle und Fülle, die Bienen waren den ganzen Tag „aus dem Häuschen“. Eine Beobachtung der Bienen am Flugloch ließ schön den Tagesrhythmus der Blüten und Bienen erkennen: In den kühleren Vormittagsstunden kamen die Sammlerinnen voll bepackt mit Pollen von ihren Ausflügen zurück: Gelb-brauner Pollen der Kirsche, oranger Pollen vom Löwenzahn und gelber Pollen der Apfelbäume, gesammelt in den am Morgen frisch entfalteten Blüten. (Bienen ohne Pollen haben wahrscheinlich Wasser für die Brut eingetragen). Um die Mittagszeit wurden die Pollenhöschen der heimkehrenden Bienen deutlich kleiner. Zum einen war sicher ein ganzer Teil des Pollens abgeerntet, zum anderen aber auch die Vorräte der Bienen wieder aufgefüllt, da die Bienen nur einen recht begrenzten Pollenvorrat anlegen. Mit zunehmender Tageswärme nahm die Nektarproduktion in den Blüten zu, die Bienen landeten schwer auf den Flugbrettern und aus den Bienenstöcken kam ein wunderbarer Duft von frischem Blütennektar. Besonders über die am ganzen Körper mit feinem gelb-orangen Pollen bestäubten Bienen habe ich mich gefreut: Sie bringen den würzigen Löwenzahnnektar, der dem Frühjahrshonig bei uns immer ein ganz besonderes Aroma verleiht. Das Beobachten der Bienen hat mir aber auch gezeigt, dass unter den Sammlerinnen noch viele dunkle Winterbienen sind (sie wirken dunkel und glänzend, da ihr feines Haarkleid vollständig abgenutzt ist). Diese Bienen werden sich bei gutem Flugwetter in wenigen Tagen abgearbeitet haben, ein starkes Anwachsen der Völker ist daher erst in einigen Tagen zu erwarten.

Meine Bienenvölker sitzen mittlerweile alle auf 2 Zargen, zumeist 1 Brutraum und ein Honigraum. Beim Aufsetzen der Honigräume habe ich noch die letzten Waben mit verdeckeltem Winterfutter entnommen. Ich mache dies sehr konsequent um zu vermeiden, dass später Winterfutter von den Bienen in die Honigräume umgetragen wird. Bei einzelnen Völkern konnte ich bereits die erste verdeckelte Drohnenbrut aus den Baurahmen ausschneiden. Bei der stichprobenhaften Kontrolle habe ich nur wenige Varroa-Milben gefunden. Wahrscheinlich hat der späte Brutbeginn der Bienen in diesem Jahr auch die Entwicklung der Milbenpopulation verzögert.

Für Anfang Mai sind die Völker noch immer recht schwach und der Entwicklung der Vegetation hinterher. Viel Frühjahrshonig wird daher in diesem Jahr wahrscheinlich nicht zusammen kommen. Und auch die ersten Bienenschwärme werden sicher noch auf sich warten lassen!