Montag, 22. April 2013

Es grünt und blüht



Das warme Wetter der vergangenen Tage hat zu einer rasanten Entwicklung der Vegetation geführt. Die Schlehe steht in voller Blüte und die frühen Kirschen sind bereits in ein zartes weißes Kleid gehüllt. Unsere Bienenvölker kommen der raschen Entwicklung der Pflanzen in diesem Jahr nicht ganz hinterher, von der Eiablage bis zum Schlupf der Bienen dauert es eben 21 Tage! Bei vielen Völkern wird in den nächsten Tagen der Verlust von Winterbienen noch nicht durch junge Bienen ausgeglichen werden.

Mit dem Eintrag von frischem Nektar erwacht der Bautrieb der Bienen. Phänologisch ist dies häufig mit der Stachelbeerblüte verbunden. Ich habe daher am Wochenende für die bereits entnommenen Waben Rähmchen mit Mittelwänden in die Zargen der Bienenvölker gestellt und dabei auch noch die eine oder andere Wabe mit nicht verbrauchtem Winterfutter heraus genommen. Mittelwände löte ich immer bündig zur oberen Leiste der Holzrähmchen ein. Dadurch sind die Bienen nicht gezwungen, die Wabe an der unteren Leiste des Rähmchens anzubauen und die Schwingungsfähigkeit der Wabe für die Kommunikation der Bienen bleibt erhalten.

Der Beginn der Kirschblüte ist häufig auch der Zeitpunkt für die Erweiterung der Bienenvölker auf eine zweite Zarge. In diesem Jahr ist dies nur bei einzelnen Völkern möglich. Meine Völker halte ich in aller Regel während des ganzen Jahres nur auf einer Brutzarge. Bei der Erweiterung setze ich daher den Honigraum über einem Absperrgitter auf. In den Honigraum kommen nur Waben, die von den Bienen vollständig selbst gebaut wurden. Alle Rähmchen sind nicht gedrahtet, durch die vertikale Unterteilung mit einer Leiste wird die Stabilität der Wabe beim Schleudern sichergestellt. Wenn beim Erweitern abwechselnd leere Rähmchen und ausgebaute Waben (im 1. Jahr Mittelwände) in die Zarge gehängt werden, bauen die Bienen bei guter Tracht bereitwillig die Leerrähmchen aus. Falls Mittewände oder vorjährige Waben von den Bienen während der ersten Tracht etwas dicker ausgezogen werden, sollten diese nach dem ersten Schleudern nebeneinander in die Zarge zurückhängt werden. Die Bienen reduzieren dann die Wabendicke auf „Normalmaß“. Bei Bienenvölkern, die nur einen Brutraum zur Verfügung haben, ist es wichtig, dass dieser vollständig für die Brut zur Verfügung steht. Daher darf bei der Erweiterung nur auf einer Randwabe der Brutzarge verdeckeltes Winterfutter verbleiben. Bei Völkern, die ich ausnahmsweise auf 2 Bruträumen führen möchte, setze ich eine mit Mittelwänden gefüllte Zarge auf.

Je nach Wetterlaune des Aprils beginnt jetzt bald die große Frühlingsblüte und wir werden sehen, wie die Bienen das Trachtangebot nutzen können.