Sonntag, 14. April 2013

Der Frühling kommt!



Mit großen Schritten hat der Frühling in den vergangenen Tagen bei uns Einzug gehalten. Die Weiden stehen in voller Blüte, ihre gelben Staubgefäße leuchten in der Sonne und werden eifrig von den Bienen beflogen. Auch die Blütenknospen der wilden Zwetschen beginnen sich zu öffnen. Die Bienen haben „Hausputz“ gemacht. Neben toten Bienen wurden besonders aus den stärkeren Völkern auch einige tote Puppen aus dem Flugloch herausgetragen, ein Zeichen, dass in der vergangenen Kälteperiode Teile der Brut von der Bienentraube nicht mehr gewärmt werden konnten.

Den warmen und sonnigen Nachmittag am Wochenende habe ich genutzt, um einen ersten Blick in meine ganzjährig auf einer Brutzarge gehaltenen Bienenvölker zu werfen. Dazu habe ich die Abdeckfolie an der weniger mit Bienen besetzten Seite der Beute halb umgeschlagen und zunächst 2 Randwaben entnommen. Die folgenden Waben wurden jeweils leicht angehoben, kurz angeschaut und vorsichtig zur Seite hin verschoben. Sobald ich die erste Wabe mit Arbeiterinnenbrut gesehen habe (sicheres Zeichen, dass die Königin den Winter überlebt hat), wurden die Waben zügig wieder zurückgeschoben. Dabei habe ich darauf geachtet, dass nahe am Brutnest 2 Waben mit ausreichend Winterfutter stehen. Dunkle leere oder verschimmelte Waben wurden entnommen. Als vorletzte Wabe wurde ein in der Mitte mit einer Holzleiste senkrecht unterteilter Baurahmen eingehängt. Meine Erfahrung zeigt, dass viele Volker zunächst an einer Seite der Wabe mit dem Bau von Drohnenbrut und der Aufzucht von Drohnen beginnen. Durch die Unterteilung kann bei guter Tracht wöchentlich abwechselnd auf einer Seite die verdeckelte Drohnenbrut zur Bekämpfung der Varroamilben ausgeschnitten werden. Für die weiteren entnommenen Waben habe ich jetzt noch keine neuen Rähmchen mit Mittelwänden eingesetzt, sondern die Bereiche leer gelassen. Ich werde dies bei Beginn der Stachelbeerblüte nachholen; ab diesem Zeitpunkt beginnen die Bienen bereitwillig mit dem Ausbau neuer Waben.

2 Völker sind leider recht schwach aus dem Winter gekommen. Ich habe dort jeweils die Königin herausgefangen und – durch eine Lage Zeitungspapier getrennt – die Zarge mit Bienen und Brut auf ein mittelstarkes Volker aufgesetzt. Sobald ich in einigen Tagen die Zargen aller Volker mit Mittelwänden auffülle, werde ich das verbliebene Brutnest aus der oberen Zarge nach unten setzen. Es tut mir immer leid, eine Königin zu töten, doch bekomme ich durch die Vereinigung von Völkern auch wieder Platz für neue Ableger im Mai!

Die Bienenvölker werden angeregt durch den Eintrag von frischen Pollen das Brutnest jetzt stark erweitern. Der Futterverbrauch wird dadurch nochmals kräftig ansteigen. Sofern das Wetter warm und sonnig bleibt, können die Bienen einen Teil davon durch den ersten Nektar von Weiden und Schlehen/Zwetschen decken. Da ich die verbliebenen Winterfuttervorräte in diesem Jahr allerdings als recht gering einschätze, gilt es besonders im Falle einer nochmaligen Kältephase, achtsam zu sein.