Dienstag, 23. Juli 2013

Trachtende


Nach der kühlen und regenreichen Witterung im Mai und Juni haben jetzt Hitze und Trockenheit Einzug gehalten. Die Bienen fliegen seit 3 Wochen im Dauereinsatz, allerdings ist der Tisch der Natur nicht mehr sehr reich für sie gedeckt. Weißklee (Nektar) und Madesüß (nur Pollen) dürften derzeit für die Bienen die ergiebigsten Quellen sein.

Die Völker, bei denen ich vor 3 Wochen die Brut entnommen habe, sind deutlich geschrumpft und besetzten kaum noch 2 Zargen. Dafür haben sich die Honigräume aber auch deutlich gefüllt. Anfang August werde ich hier den Honig ernten. Bei allen anderen Völkern (Ablegern, Schwärme) habe ich am vergangenen Wochenende sämtliche mit Honig gefüllten Waben entnommen. Ich will damit den Anteil an Waldhonig (in diesem Jahr z.T. Zementhonig) im Winterfutter so gering wie möglich halten. Meine Erfahrung zeigt, dass Völker, die auf Waldhonig überwintern, im Frühjahr meist sehr schwach sind. Im Laufe der Woche werde ich die abgeernteten die Völker noch etwas füttern, sobald es etwas kühler wird, beginne ich mit der Ameisensäurebehandlung gegen die Varroamilben.

Zur Verdunstung der Ameisensäure habe ich schon diverse Techniken ausprobiert. So richtig überzeugt hat mich keine Methode. Während ich in den Magazinbeuten meistens die Schwammtuchmethode anwende, verwende ich den Hinterbehandlungsbeuten oft Langzeitverdunster. Bei der Anwendung der Ameisensäure richte ich mich ganz nach den Beschreibungen der Bieneninstitute. Um sicher zu gehen, dass die Behandlung auch Erfolg hatte, wird geraten, eine Kontrolle des Restmilbenbefalls durchzuführen. Meine Erfahrungen bei der Milbenbestimmung mit Hilfe der „Puderzuckermethode“ (auch hier siehe die Beschreibungen der Bieneninstitute) sind unterschiedlich. Ich kontrolliere daher den Befall auch über die Menge abgefallener Milben auf den Bodeneinlagen. Trotzdem habe ich es immer wieder erlebt, dass Ende September plötzlich einzelne Völker extrem stark befallen waren und eingegangen sind. Für mich ist die Phase der Milbenbekämpfung mit Ameisensäure der unerfreulichste Teil des Bienenjahres. Daher bin ich sehr froh, mit der vollständigen Brutentnahme eine gute Alternative gefunden zu haben.