Mittwoch, 4. September 2013

Septemberbeginn


Die Länge der Tage hat schon deutlich abgenommen, Zwetschen und Birnen werden reif, untrügliche Zeichen, dass der Herbst Einzug hält, wenngleich das Wetter in den kommenden Tagen noch hochsommerliche werden soll.

Auch an den Bienenvölkern ist eine deutliche Veränderung zu beobachten: Die aktiven, in diesem Jahr sehr zur Räuberei neigenden Sommerbienen sind bereits zu einem guten Teil durch die ruhigen Winterbienen ersetzt worden. Sofern diese Bienen nicht gestört werden, bewegen sie sich nur sehr langsam, fast wie in Zeitlupe auf den Waben. Es scheint, als wollten sie Kraft und Energie für den Winter sparen.

Der September ist der Monat, in dem die Bienenvölker ihren Wintersitz vorbereiten. Von den Randwaben wird noch unverdeckelter Honig in den zentralen Wabenbereich umgetragen, wo aufgrund der zurückgehenden Bruttätigkeit zunehmend freie Zellen zur Verfügung stehen. Alle Ritzen und Spalten werden von den Bienen mit Propolis zugekittet, um die Isolierung der Bienenwohnung für den Winter zu verbessern. Für den Imker beginnt die Zeit, in der er Störungen der Völker - insbesondere ein Umsortieren von Waben - soweit möglich vermeiden sollte.

In den vergangenen Tagen habe ich die mit Ameisensäure behandelten Völker nochmals nach offener Brut durchgesehen, um sicherzustellen, dass die Königin durch die Behandlung keinen Schaden genommen hat. Regelmäßig kontrolliere ich die Bodeneinlagen auf Milbenfall, er ist derzeit in allen Völkern sehr gering. Falls es nochmals zu einer Re-invasion durch ausgeräuberte Völker kommt, muss eventuell die Ameisensäurebehandlung wiederholt werden.

Das Füttern der Völker schließe ich normalerweise bis Mitte September ab. Da es mir in diesem Jahr nicht gelungen ist, allen Waldhonig (und insbesondere den Zementhonig) aus den Völkern zu entnehmen, und erfahrungsgemäß die Bienen auf diesem Honig schlecht überwintern, werde ich Anfang Oktober nochmals 3-4 kg invertiertes Flüssigfutter nachfüttern. Invertierter Zucker kann von den Bienen leicht verarbeitet werden (geringe zusätzliche Belastung der Winterbienen) und wird zu diesem späten Zeitpunkt direkt im Wintersitz einlagert. Die Bienen werden dann hoffentlich erst im Frühjahr auf die Honigvorräte stoßen.